Die hier verlinkte Tabelle bietet einen Überblick über verschiedene Lernmethoden, die in der öffentlichen Verwaltung eingesetzt werden können. Sie vergleicht Formate wie Präsenzkurse, Peer-to-Peer-Learning, digitale Lernangebote, Live-Online-Kurse und On-Demand-Kurse hinsichtlich ihrer Flexibilität, Interaktivität und technischen Anforderungen. Zudem wird aufgezeigt, welche Berufe innerhalb der öffentlichen Verwaltung von den jeweiligen Methoden profitieren. Diese Übersicht hilft dabei, die passende Lernmethode für spezifische berufliche Anforderungen und Lernbedürfnisse auszuwählen.
Die im Rahmen der Qualifizierungsmaßnahmen der VHS (Wetzlar / Marburg / Limburg ) angebotenen Kurse standen allen Mitarbeitenden zur Verfügung. Diese Kurse wurden sowohl als Live-Online-Kurse (mit Kursleiterunterstützung) als auch als Präsenzveranstaltungen angeboten und fügten sich damit in ein Blended-Learning-Modell ein. Ein wesentlicher Vorteil der Zusammenarbeit mit der VHS war die enge Kooperation, die es ermöglichte, maßgeschneiderte und auf die Bedürfnisse der unterschiedlichen Berufsgruppen abgestimmte Lernangebote zu entwickeln.
Durch die Ergebnisse der Kompetenzmessungen konnten die spezifischen Lernbedarfe in verschiedenen Kompetenzbereichen genau ermittelt werden, sodass die Kurse gezielt darauf ausgerichtet werden konnten. Ein weiteres Ziel des Projekts roadMAP war es, die Weiterbildung nicht nur lehrreich, sondern auch ansprechend und motivierend zu gestalten. Deshalb umfassten die Kursangebote neben klassischen Fachanwendungen – die nicht direkt in den Rahmen des DigComp-Modells fallen – auch kreative Themen wie die Nutzung von Canva, um den Teilnehmenden ein abwechslungsreiches und praxisorientiertes Lernumfeld zu bieten.
Die E-Learning-Module von Provadis bieten eine umfassende Lösung zur Förderung digitaler Kompetenzen und sind sowohl einzeln als auch in Kombination mit Präsenz- oder digitalen Schulungen einsetzbar. Die insgesamt 18 Module orientieren sich an den Kompetenzbereichen des DigComp-Rahmens (Digital Competence Framework) und decken alle Kompetenzniveaus ab. Der Zugang wird als Paket pro Nutzenden angeboten, wobei alle Module uneingeschränkt verfügbar sind. Eine gezielte Auswahl der Module auf Basis einer vorherigen Kompetenzmessung wird empfohlen, um den individuellen Lernbedarf optimal zu unterstützen.
Besonders hervorzuheben ist die hohe Flexibilität der Module: Sie sind orts- und zeitunabhängig nutzbar, können unterbrochen und später wieder aufgenommen werden und sind in kleine, leicht verständliche Lerneinheiten gegliedert. Die praxisnahen Inhalte, die mit Übungen, Praxisbeispielen und Videos abwechslungsreich gestaltet sind, machen das Lernen effektiv und ansprechend. Regelmäßige Aktualisierungen sowie die Möglichkeit, digitale Fragerunden zu nutzen, unterstreichen den hohen Praxisbezug und die Aktualität der Inhalte.
Neben den vielen Vorteilen, wie der uneingeschränkten Verfügbarkeit der Module und der Eignung für alle Kompetenzlevel, gibt es jedoch auch einige Aspekte zu beachten. So fallen Lizenzkosten pro Nutzer*in an, und es gibt Mindestlaufzeiten sowie monatliche Hosting-Gebühren, die eingehalten werden müssen.
Die E-Learning-Lösung von Provadis ist eine praxiserprobte, zukunftsorientierte Methode zur Vermittlung digitaler Kompetenzen, die sich durch ihre hohe Anpassungsfähigkeit und Nutzerfreundlichkeit auszeichnet. Vorausgesetzt werden lediglich eine stabile Internetverbindung und die Bereitstellung der benötigten Materialien.
Ein weiterer Ansatz zur Förderung digitaler Kompetenzen in der öffentlichen Verwaltung ist die Kombination von spielerischem, interaktivem Lernen mit praxisnahen Szenarien. Teilnehmende können so auf motivierende Weise relevante Fähigkeiten entwickeln. Im Projekt wurde Game-based Learning erfolgreich eingesetzt, wobei alle Jobfamilien Zugang zu innovativen Lernplattformen hatten. Diese Plattformen ermöglichten es, einen „DigitalCheck“ zu absolvieren, der gezielt digitale Fähigkeiten fördert und gleichzeitig die Privatsphäre durch anonymisierte Ergebnisse schützt. Das talent::digital-Werkzeug bot den Teilnehmenden die Möglichkeit, ihre Kompetenzen mit „Wenn Ideen fliegen lernen“ spielerisch zu testen.
Im Projekt erfolgte zunächst eine Analyse der digitalen Fähigkeiten durch einen Kompetenzcheck „DigitalCheck“. Daraufhin begann die Qualifizierungsmaßnahme „Wenn Ideen fliegen lernen“, die aus 20 interaktiven Episoden bestand und praxisnahe Inhalte zu digitalen Kompetenzen vermittelte. Dies ermöglichte ein flexibles Lernen, das sich problemlos in den Arbeitsalltag integrieren ließ. Nach erfolgreichem Abschluss von mindestens 80 Prozent der Aufgaben wurde ein Zertifikat verliehen.
Technisch erforderte die Teilnahme einen Computer mit Internetzugang und aktuellem Browser. Dabei wurde großer Wert auf den Datenschutz gelegt: Es fand keine Weitergabe individueller Leistungsdaten an die Kommunen statt. Stattdessen dienten aggregierte, anonyme Gruppenergebnisse der Evaluation und Optimierung der Maßnahme.
Die Stadt Offenbach hatte im Projekt geplant, für die Jobfamilie Feuerwehr das Peer-to-Peer-Learning als zentrale Maßnahme einzuführen. Ziel war es, den Austausch von Wissen und Erfahrungen zwischen den Mitarbeitenden zu fördern und dadurch das Lernen auch außerhalb formaler Lernsettings im Arbeitsalltag anzuregen. Während des Projekts zeigte sich jedoch, dass eine Qualifizierung im Themengebiet digitale Kompetenzen auf freiwilliger Basis schwer umzusetzen war. Besonders die begrenzte Zeit der Mitarbeitenden und aktuell unbesetzte Stellen waren dabei eine Herausforderung. Diese Bedingungen machten es unmöglich, eine Qualifizierung während des Projekts durchzuführen.
Trotzdem soll das Peer-to-Peer-Learning als Methode nicht aufgegeben werden. Offenbach plant im nächsten Jahr außerhalb des Projekts bei besseren organisatorischen Bedingungen einen neuen Versuch. Das Personalamt der Stadt Offenbach ist überzeugt, dass diese Methode langfristig ein wertvolles Werkzeug für die Weiterbildung und Zusammenarbeit sein kann.
Welche Peer-to-Peer-Learning-Methoden gibt es?
Der KommunalCampus ist eine spezialisierte Bildungsplattform für Mitarbeitende und Einrichtungen im kommunalen Bereich. Er bietet eine breite Palette an Online-Kursen und Materialien, die darauf ausgelegt sind, berufliche Fähigkeiten und Wissen im öffentlichen Sektor zu stärken. Die Kurse decken eine Vielzahl von Themen ab, darunter Verwaltung, Recht, Management und Digitalisierung, und sind besonders für Mitarbeitende in kommunalen Verwaltungen und öffentlichen Einrichtungen geeignet.
Ein großer Vorteil des KommunalCampus ist die Flexibilität des Online-Lernens. Die Teilnehmenden können die Kurse in ihrem eigenen Tempo absolvieren und jederzeit auf die Materialien zugreifen, was besonders für Berufstätige wichtig ist, die sich neben ihrer täglichen Arbeit weiterbilden möchten.
Die Plattform nutzt moderne, interaktive Lernmethoden, einschließlich Webinaren, Video-Tutorials und Online-Foren, um den Lernprozess effektiv zu gestalten und den Austausch zwischen Teilnehmenden zu fördern. Viele Kurse sind zertifiziert und werden von anerkannten Institutionen unterstützt, was den Zugang zu qualitativ hochwertiger und praxisrelevanter Bildung garantiert.
Das Herzstück der Plattform ist ein modernes Lernmanagementsystem, das sowohl interaktive Kurse als auch Möglichkeiten zur interkommunalen Vernetzung bietet. Mitgliedskommunen können eigene Inhalte hochladen, die exklusiv für ihre Mitarbeitenden zugänglich sind, während auch Nicht-Mitglieder Zugriff auf die Bildungsangebote erhalten können.
Im Projekt roadMAP wurde ein besonderer Fokus auf die Querschnittsverwaltung gelegt. Über den Bereich RathausDIALOG, der zur Bekanntmachung des Projekts dient, organisiert der KommunalCampus regelmäßig Veranstaltungen und Diskussionsforen zu aktuellen Themen der Verwaltungsmodernisierung. Insgesamt nahmen 8 Kommunen mit 24 Teilnehmenden am Projekt teil, wobei die Kursauswahl auf der Grundlage der Kompetenzmessungen erfolgte. Die Lernangebote waren für alle Teilnehmenden des roadMAP-Projektes zugänglich. Sie umfassen interaktive Lernmodule, Online-Live-Tutorien und zertifizierte Lehrgänge. Um auf die Kurse zugreifen zu können, ist eine Anmeldung auf der Website des KommunalCampus erforderlich. Wie bei jedem Online-Lernmodell gibt es sowohl Vor- als auch Nachteile, die in Betracht gezogen werden sollten. Der KommunalCampus stellt jedoch eine wertvolle Ressource dar, um Kompetenzen im öffentlichen Sektor zu erweitern und einen wichtigen Beitrag zur modernen Verwaltungsausbildung zu leisten.
Der eGov-Campus ist bekannt für seine innovativen Weiterbildungsangebote, die sich auf Hochschulniveau an die öffentliche Verwaltung richten. Zusätzlich wurde im Rahmen eines Projekts, gefördert vom IT-Planungsrat, ein weiterer Bereich auf der Weiterbildungsplattform eröffnet. „Innovative Weiterbildungskonzepte – Kompetenzturbo Digitalisierung“ bietet als Ergänzung zum eGov-Campus verschiedene kurze und praxisnahe Fortbildungen für Fachkräfte, Personal- und Organisationsentwickler*innen sowie für das Führungspersonal im öffentlichen Sektor an.
DIGIalpha ist eine Online-Plattform, die eine integrierte Förderung von Schriftsprache und digitalen Kompetenzen ermöglicht. Sie bietet Lernenden, Lehrenden, Leitenden und dem Lernumfeld maßgeschneiderte Inhalte zur Unterstützung im (Arbeits-)Alltag und für die digitale Grundbildung.
eVideo ist eine innovative Online-Plattform für webbasierte Trainings (WBT) am Arbeitsplatz. Sie bietet interaktive digitale Lernprogramme, die es Lernenden ermöglichen, Grundkompetenzen wie Lesen, Schreiben und Rechnen gezielt im beruflichen Kontext zu verbessern. Die eVideo-Lernwelt umfasst 14 Web-based Trainings. Zusätzlich können Lehrende in der eVideo Medienwerkstatt digitale Lerneinheiten erstellen.
Das vhs-Lernportal ist eine kostenfreie digitale Lernplattform des Deutschen Volkshochschul-Verbands (DVV). Sie bietet eine Vielzahl an Kursen zu diversen Themen und richtet sich sowohl an Lernende mit Alphabetisierungs- und Grundbildungsbedarfen als auch an Menschen mit Deutsch als Zweitsprache. Lehrkräfte können darüber hinaus direkt auf der Plattform ihre Kurse betreuen.
Uni Marburg – Das „Servicezentrum digital gestützte Forschung“ der Universität Marburg bietet umfangreiche Unterstützung für Forschende, die digitale Werkzeuge und Methoden in ihre Projekte integrieren möchten. Unter dem Projekt „ENABLED“ finden sich vielfältige Schulungsangebote, die darauf abzielen, Wissenschaftler*innen die notwendigen digitalen Kompetenzen zu vermitteln. Diese Angebote reichen von technischen Workshops über die Nutzung spezialisierter Software bis hin zur Vermittlung von Prinzipien der Datenverarbeitung und -analyse. Das Servicezentrum fördert somit den effizienten Einsatz digitaler Ressourcen und stärkt die Forschungsleistung durch praxisorientierte Trainings und Fortbildungen. Weitere Informationen zu den Schulungsangeboten finden Sie auf der Website der Universität Marburg.
Kompetenzturbo – Die RheinMain University stellt mit ihrem Programm „Kompetenzturbo Digitalisierung“ eine dynamische Plattform zur Verfügung, die sich auf die Vermittlung und Stärkung digitaler Kompetenzen konzentriert. Dieses Programm bietet innovative Weiterbildungsangebote, die sich an den aktuellen Anforderungen der digitalen Transformation ausrichten. Mit einem Mix aus theoretischem Wissen und praktischen Anwendungen unterstützt es Fach- und Führungskräfte dabei, sich nachhaltig in der digitalisierten Arbeitswelt zu behaupten. Im Mittelpunkt stehen praxisorientierte Schulungen und Workshops, die darauf abzielen, Fähigkeiten und Wissen im Bereich der Digitalisierung zu erweitern und zu vertiefen. Detaillierte Informationen zu den angebotenen Kursen und Schulungen können auf der Website der RheinMain University abgerufen werden.
Netzwerk Q 4.0 bietet maßgeschneiderte Weiterbildungsangebote für verschiedene Branchen, darunter Handwerk, Bau sowie Garten- und Landschaftsbau, Landwirtschaft und Ernährung. Die Programme zielen darauf ab, berufstätige Fachkräfte mit den neuesten Trends und Technologien vertraut zu machen und ihre Kompetenzen in einer sich ständig wandelnden Arbeitswelt zu erweitern. Die Schulungen umfassen sowohl praktische als auch theoretische Elemente und werden von erfahrenen Dozent*innen geleitet. Mit vielfältigen Formaten, wie etwa Workshops und Online-Kursen, bietet das Netzwerk Q 4.0 flexible Lernmöglichkeiten, die sich an den individuellen Bedürfnissen der Teilnehmenden orientieren. Für detaillierte Informationen zu den spezifischen Kursen und Anmeldungsmöglichkeiten besuchen Sie bitte die Website des Netzwerks Q 4.0.
Die nachfolgenden Zitate aus den begleitenden Interviews bieten einen Überblick über die Wirksamkeit und Akzeptanz der einzelnen Lernformate. Sie zeigen auf, welche Formate zur Kompetenzentwicklung beigetragen haben und wie diese von den Teilnehmenden wahrgenommen wurden. Die Ergebnisse können als Grundlage dienen, um fundierte Entscheidungen über die Auswahl geeigneter Lernformate für den Einsatz in der Verwaltung zu treffen. Hier einige Beispiele aus dem roadMAP-Projekt: