Die Kommunen stehen als öffentliche Verwaltung im Kern für Verbindlichkeit, Zuverlässigkeit, Gleichbehandlung und Nachhaltigkeit. Sie sind die Gewähr, dass die geltenden rechtlichen Regelungen zum Wohle der regionalen Entwicklung und für die gesamte Bevölkerung gleich geltend umgesetzt werden. Daher waren und sind Werte und Grundhaltungen wie Beständigkeit, Genauigkeit und Nachvollziehbarkeit wesentliche Grundlagen kommunalen Handelns.
Die Megatrends dieses Jahrzehnts wie Globalisierung, Digitalisierung und demografische Entwicklung beschleunigen nun soziale, ökonomische und gesellschaftliche Veränderungen, die zuvor längerfristig zu beobachten waren. Das beeinflusst die Angebots- und Nachfragestruktur der Verwaltung unmittelbar, denn auch die Einwohnerschaft wird sich in den nächsten Jahren nachhaltiger und gravierender verändern als in den Jahrzehnten zuvor. Dies hat direkten Einfluss auf eine Stadtverwaltung und Stadtpolitik: Verwaltungen müssen flexibler werden, ohne unverbindlich zu werden – das ist die größte Herausforderung, der sich die Kommunen stellen müssen.
Hinzu kommt, dass die demografische Entwicklung der Mitarbeiterschaft in den Kommunen von den politischen Entscheidungen der Vergangenheit geprägt ist. So haben die Einstellungsstopps in den 70er Jahren oder Stellenkürzungen zu einer Ungleichheit in den Jahrgängen geführt. Zusätzlich zu den gesamtgesellschaftlichen altersstrukturbedingten Entwicklungen führt dies zu großen Verrentungswellen in den nächsten zehn Jahren, die sich nicht allein durch eigenen Ausbildungsnachwuchs wieder ausgleichen lassen.
Der demografisch bedingte Fachkräftemangel wird sich in den kommenden Jahren auch im öffentlichen Sektor zeigen. Nachwuchskräfte wählen ihren Arbeitgeber nach Arbeitgeberattraktivität aus – dabei spielen Image, Modernität der Arbeitsstätte, Work-Life-Balance und individuelle Entwicklungsmöglichkeiten eine Rolle. Eine neue Generation trifft auf Verwaltungsstrukturen, die durch Werte geprägt sind, die bislang agilem, flexiblem, individualisiertem und partizipativem Arbeitsverhalten entgegenstehen. Die beschriebenen Entwicklungen und Trends beeinflussen sich gegenseitig.
Das Projekt zeigt, dass ein reiner Fokus auf technische Fertigkeiten zu kurz greift. Die Teilnehmenden selbst bemängeln, dass Kompetenztests oft zu IT-spezifisch ausgerichtet sind und soziale Aspekte der Digitalisierung (etwa Kommunikations- oder Kooperationsfähigkeiten) kaum berücksichtigen. Dabei spüren sie selbst, dass bestehende berufliche Routinen unter Druck geraten. Daraus lassen sich drei Aspekte hervorheben, die für die Gestaltung von Weiterbildung wichtig sind: