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Grundlagen

1.3 Digitale Kompetenzen: Zielgruppen und ihre Potenziale

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Im Fokus des Projektes roadMAP steht in erster Linie die digitale Transformation der öffentlichen Verwaltung. Das Onlinezugangsgesetz (OZG) als weitere Herausforderung beinhaltet die gesetzliche Verpflichtung, über 500 Services und Leistungen auch digital verfügbar zu machen, und setzt somit die gesetzlichen Leitplanken. Das bedeutet in erster Linie, dass kommunale Leistungen digital erreichbar sein müssen.

Für die nachhaltige Umsetzung der Prozesse in den Kommunen ist eine Volldigitalisierung das eigentliche Ziel. Sie würde Mitarbeitende von sich wiederholenden Routine-Tätigkeiten entlasten bzw. Daten so aufbereiten, dass Entscheidungen schneller und effektiver getroffen werden können. Das würde bedeuten, dass einerseits Ressourcen für höher qualifizierte Aufgaben frei werden und andererseits Personallücken besser geschlossen werden könnten. Beschäftigte müssen auf diese Entwicklungen vorbereitet werden. Neue Technologien, partizipative Führung und mobiles Arbeiten erfordern mehr als nur Schulungen in der Anwendung neuer Software.

Verwaltungen sind darauf angewiesen, dass ihre Mitarbeitenden digitalen Veränderungsprozessen aufgeschlossen gegenüberstehen, dass sie digitale Lösungen in der Praxis umsetzen und idealerweise sogar neue Entwicklungen mit vorantreiben. Fehlen digitale Kompetenzen, stockt der gesamte Prozess. Digitale Kompetenz wird daher häufig als zentrale Herausforderung für die Umsetzung der digitalen Transformation in der Verwaltung genannt. Sowohl für die Organisation als Ganzes als auch für das Individuum ist die Personalentwicklung deshalb von großer Bedeutung.

Gerade kleine und mittlere Kommunen stehen vor der Herausforderung, ohne entsprechendes Personal und/oder finanzielle Ressourcen ein Programm für die Entwicklung digitaler Kompetenzen ihrer Mitarbeitenden aufbauen zu müssen. Die Beauftragung eines externen Dienstleisters scheitert oft an den finanziellen Ressourcen; der Aufbau einer individuellen, speziell auf die Bedarfe der Kommune zugeschnittenen Lösung wiederum scheitert an den mangelnden personellen (fachlichen) Ressourcen. Hier soll der Leitfaden ansetzen, der als Ergebnis des Projektes Lösungen liefert und nachvollziehbar Wege aufzeigt, um gerade die diversen Mitarbeitergruppen der kleineren und mittleren Kommunen zielgruppengerecht anzusprechen.

Auch im Verwaltungsbereich sind nicht alle Mitarbeitenden automatisch digital affin, und Themen wie Compliance, das Arbeiten in Netzwerken, ein bewusster Umgang mit Datenschutz, Informationssicherheit und sozialen Medien betreffen alle Mitarbeitenden einer Stadtverwaltung. Beim Projekt roadMAP sollen gerade diejenigen Zielgruppen im Vordergrund stehen, die bislang nicht unmittelbar in den Prozess der Verwaltungsmodernisierung eingebunden waren, in Zukunft aber durchaus in digitale Prozesse, Workflows und Anwendungen integriert werden. So können zum Beispiel in einer Zukunftsvision Erzieher*innen über eine App in die Dienstplangestaltung  mit einbezogen werden, indem Eltern ggf. veränderte Betreuungsbedarfe über eine digitale Anwendung melden und die Dienstplangestaltung sich danach automatisch neu generiert. Gärtner*innen könnten ihre Außeneinsätze über ein Tablet eintragen und darüber automatisch Aufträge für die Arbeitskolonnen erhalten.

Gerade diese Zielgruppen werden von den bisher gängigen Online-Schulungen nicht erfasst – diese richten sich in erster Linie an Mitarbeitende, die schon aufgrund ihrer Funktion ein intrinsisches Interesse an der Digitalisierung haben. Für die mittleren und kleinen (aber auch großen) Kommunen sind aber auch die Zielgruppen von Bedeutung, die bislang mehrheitlich nicht in den Modernisierungsprozess eingebunden waren.

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2. Ermittlung vorhandener und benötigter Kompetenzen

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Ein Ergebnis des Projekts

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Marburg

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